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Bambus: das Supergras für den Klimaschutz

Bambuswald ist gut für den Klimaschutz

Stimmt es, dass Bambus gut für’s Klima ist? Wir wollen der Frage nachgehen, wie sich das grüne Supergras auf das Klima auswirkt. Kann Bambus vielleicht sogar ein effizientes Mittel für den Klimaschutz sein?

Pflanzen sind für das Klima essentiell

Im Biologieunterricht haben wir alle schon mal von Photosynthese gehört. Aber wie war das nochmal genau? Für die Chemiker unter uns gibt es hierzu eine schöne Formel: 6 CO2 + 12 H2O + Lichtenergie => C6H12O6 + 6 O2 + 6 H2O.

Wem das zu technisch ist, erhält hier die einfache Erklärung: Im Gegensatz zu uns Menschen, die Sauerstoff einatmen und Kohlendioxid (CO2) ausatmen, ist das bei Pflanzen genau umgekehrt. Pflanzen wandeln Wasser und Kohlendioxid in Wasser, Sauerstoff und Glukose um. Dieser Vorgang findet unter Ausnützung von Sonnenenergie in den Chloroplasten statt. Das sind jene Zellbestandteile der Pflanze, die das Chlorophyll (also die grüne Farbe) enthalten. Den Sauerstoff gibt die Pflanze an die Luft ab (sodass er von uns wieder eingeatmet werden kann). Die Glukose – auch Traubenzucker genannt – wird von der Pflanze verwertet. Die Pflanze lagert dabei den Kohlenstoff ein und verwendet ihn zum Aufbau ihres Gewebes wie z.B. Wurzeln, Blätter und Früchte.

Bambus, der Musterschüler bei der Photosynthese

Bambushalm
Bambushalm

Wie gesagt betreiben alle Pflanzen Photosynthese. Dabei gibt es allerdings Unterschiede: Bambus ist sozusagen der Musterschüler unter den Pflanzen. Bambus setzt ca. 35% mehr Sauerstoff frei als andere Pflanzen vergleichbarer Größe. Im Vergleich zu den bei uns heimischen Bäumen bindet Bambus bis zu viermal mehr CO2 aus der Atmosphäre. Hiesige Bäume bauen in den ersten Jahren nach Pflanzung nur wenig Biomasse auf. Erst mit zunehmendem Alter des Baumes wird vermehrt CO2 gebunden. Der immergrüne Bambus hingegen wächst enorm schnell und produziert dadurch eine große Menge an Biomasse. Ein Bambushalm wächst aus dem Boden und schiebt sich teleskopartig auseinander, er hat also von Beginn an schon seinen vollen Umfang. Im Bambusstamm wird der Kohlenstoff in speziellen Silikat-Zellen dauerhaft eingeschlossen. Der Kohlenstoff wird also während der Lebensdauer des Bambus gespeichert. Interessant ist, dass er auch nach der Ernte der Bambuspflanze im Material verbleibt. Selbst wenn der Bambus industriell verarbeitet wird, ist der Kohlenstoff weiterhin in den Produkten gespeichert. Erst wenn der Bambus bzw. das daraus gefertigte Produkt verbrannt werden, wird der Kohlenstoff wieder freigesetzt.

Produkte aus Bambus für den Klimaschutz?

Bambus ist also unumstritten ein wichtiger und effizienter CO2-Speicher. Aber wie verhält es sich mit der CO2-Bilanz von Bambusprodukten? Diese werden stark verarbeitet und haben weite Transportwege um den halben Globus. Die Technische Universität Delft hat in einer Studie die Umweltbilanz von MOSO Bambusprodukten untersucht. Das Ergebnis: Trotz der CO2-Emissionen bei Herstellung und Transport sind MOSO Bambusprodukte über den gesamten Lebenszyklus (“Cradle to Grave”) hinweg betrachtet CO2-neutral oder sogar besser.

Welche weiteren Gründe für Bambus sprechen, erfährst du hier.

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