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Eine Brotzeit mit frischen Zutaten aus dem eigenen Garten

frische Kresse aufs Brot

Wie könnte die Brotzeit besser schmecken, als mit frischen Zutaten aus dem eigenen Garten. Es ist Frühling, die Natur erwacht zu neuem Leben. Jetzt ist die richtige Zeit, um im Garten – bzw. in meinem Fall auf dem Balkon – aktiv zu werden. Was jetzt gesät und gepflegt wird, führt in einigen Wochen zu reichlicher Ernte – hoffentlich.

Man muss schon sagen, diesen Frühling 2020 werden wir alle nicht so schnell vergessen. In unglaublicher Weise hat das Corona-Virus unser aller Alltag verändert, mit weitreichenden Konsequenzen für nahezu alle Lebensbereiche. Abstand halten und Rückzug in die eigenen vier Wände ist angesagt. Für mich bedeutet das vor allem: ich bin zu Hause und ich habe Zeit. Was früher oft Mangelware war, steht jetzt im Überfluss zur Verfügung. Warum also nicht das beste aus der Situation machen. Glücklich schätzt sich, wer einen Garten oder Balkon hat.

Die Zutaten für die frische Brotzeit starten im Garten

Ich kann es kaum erwarten den Balkon fit für das Frühjahr zu machen. Die großen Pflanzkübel, die gut in Jute eingepackt überwintert haben, kann ich nun endlich wieder hervorholen. Und siehe da: Die Erdbeeren haben den Winter gut überstanden und treiben aus. Auch Schnittlauch und Petersilie und wachsen schon wieder der Frühlingssonne entgegen. Da die Tiroler Nächte im April noch kalt sind, ist jetzt die Zeit des Balkongewächshauses. Dieses schützt die frisch angesäten Radieschen- und Rucolapflänzchen vor Frost. Auch die Tomatenplanze hat es dort schön warm. Sie ist schon größer und trägt schon die ersten Blüten – zugegeben, diese habe ich nicht selbst gesät sondern im Topf gekauft. Ein Tipp für die Ungeduldigen unter uns 😊: Kresse ist sehr motivierend für jeden Hobbygärtner. Schon wenige Tagen nach der Aussaat wachsen die kleinen Pflänzchen aus der Erde. Frisch aufs Brot ist Kresse ein gesunder Genuss.

Die anderen frischen Zutaten für die Brotzeit erfordern da schon etwas mehr Geduld, aber es lohnt sich. Wer schon einmal selber Gemüse, Salat oder Kräuter angebaut hat, kann bestätigen: Die Wertschätzung für diese Lebensmittel steigt. Und der genussvolle Biss in eine schmackhafte Erdbeere oder Tomate, die man selber liebevoll großgezogen hat, erfüllt jeden Gärtner mit Stolz. Ihr werdet sehen. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Ernte der kleinen Köstlichkeiten. Und wenn es dann soweit ist, wird die Brotzeit natürlich auf einem Bambusbrett serviert.

Tomaten eine frische Zutat für die Brotzeit
Die Tomatenpflanze trägt schon die ersten Blüten.
frische Zutaten für die Brotzeit
Erdbeeren und Schnittlauch haben den Winter überlebt
Radieschen eine frische Zutat für die Brotzeit
Die Radieschen müssen noch wachsen.
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mei marend – eine Brotzeit nicht nur in Tirol

Marend in Tirol

Kennst du den Begriff „Marend„? In Tirol sagen wir Marend und meinen damit einfach eine Brotzeit oder Jause. Laut Österreichischem Wörterbuch bezeichnet die Marend eine Zwischenmahlzeit am Nachmittag.

Woher kommt der Begriff?

Ich habe mich gefragt, wo der Ursprung dieses Wortes liegt und ob es die Marend auch woanders gibt. Was ich herausgefunden habe, möchte ich dir im folgenden erzählen. Wenn du weitere Regionen oder zusätzliche Bedeutungen der Marend kennst, gib mir doch bitte kurz Bescheid. Ich freue mich über jede E-Mail.

Ich habe festgestellt, dass die Marend nicht nur in Tirol bekannt ist. Auch im westlichsten Bundesland Österreichs, in Vorarlberg und in Teilen Salzburgs ist die Marend ein Begriff. Ebenso kennt man sie in Südtirol – mit einem zusätzlichen „e“ am Schluss – die Marende: dort besteht diese Mahlzeit traditionellerweise aus Speck, Schüttelbrot und einem Gläschen Wein. In der rätoromanischen Schweiz, heißt die Brotzeit Marenda. Im südlichen Oberbayern, in der Region um Garmisch-Partenkirchen, gibt es die bayerische Version: die Marenn.

Alle dieser Formen von Marend stammen aus dem Lateinischen: „merenda“ ist ein Vesperbrot oder Jausenbrot, das zwischen 16:00 und 17:00 Uhr genossen wird. Letztlich ist der Begriff auf „merēre“ zurückzuführen – lateinisch für verdienen, also eigentlich „das, was man sich verdienen muss“.

Die Marend ist international

Die Italiener legen mit der Merenda eine kleine Zwischenmahlzeit ein, um die lange Zeit zwischen Mittag- und Abendessen zu überbrücken. Das kann beispielsweise etwas Süßes, oder einfach ein Salami- oder Schinkenbrot sein. Auch in Portugal gibt es die Merenda. In Spanien genießt man nach der Siesta, ca. zwischen 17:00 und 18:30 Uhr die Merienda. Dabei handelt es sich um einen kleinen Nachmittagssnack, der meist aus einer Art Tapa, Früchten oder einer Süßigkeit besteht. Dazu trinkt man Kaffee, Tee oder einem Kakao. Eine lieb gewordene Tradition ist die Merienda auch in Argentinien. Spanische und italienische Einwanderer haben sie dorthin gebracht. Sie besteht aus Toast oder süßem Gebäck, meist begleitet vom argentinischen Nationalgetränk Mate-Tee oder auch von einem café con leche (Milchkaffee). Auch in Chile, Paraguay und Uruguay ist die Merienda bekannt.

In Kroatien versteht man unter Marenda ein zweites Frühstück am späten Vormittag. Wie in vielen Ländern am Mittelmeer fällt das erste Frühstück spartanisch aus. Zur Marenda werden dann deftige kroatische Spezialitäten wie Bohnensuppe mit Speck, marinierte Sardellen oder kalter Braten serviert. Zur Marenda trinkt man Wein mit Wasser verdünnt, damit man den weiteren Arbeitstag bestehen kann.

Sogar auf den Philippinen ist die Meryenda bekannt und beliebt. Die Philippiner haben diese von den Spaniern, übernommen, welche die Philippinen fast fünfhundert Jahre lang kolonisiert haben. Neben den drei Hauptmahlzeiten sind hier zwei Zwischenmahlzeiten am Tag üblich: einmal zwischen Frühstück und Mittagessen und einmal zwischen Mittag- und Abendessen. Bei einer philippinischen Meryenda isst man z.B. Reisbrei, gebratene Bananen oder Nudeln.