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Wissenswertes über Bambus

Wissenswertes über Bambus. Hier sind 16 spannende Fakten: Bekanntes und Neues, Interessantes und Erstaunliches über eine ganz besondere Pflanze. Hättest du’s gewusst? Je mehr ich mich mit Bambus beschäftige und je mehr ich darüber erfahre, desto mehr begeistert mich dieses Supergras. Vielleicht geht es dir ja genauso?

Bambus ist die am schnellsten wachsende Pflanze auf dem Planeten. Manche Arten schaffen sogar einen Meter pro Tag!

Der bei uns bekannte Glücksbambus (Lucky Bamboo) mit seinem spiralförmigen Wuchs ist eigentlich kein Bambus, sondern eine Drachenbaumart.

Bambus als Vorläufer des modernen Feuerwerks? Der Legende nach soll der chinesische Mönch Li Tian vor ca. 1400 Jahren den Böller erfunden haben. Er füllte Salpeter, Holzkohle und Schwefel in ein Bambusrohr und zündete es an, um mit einem lauten Knall böse Geister zu vertreiben.

So schnell er wächst, so selten blüht er: Je nach Bambusart geschieht die seltene Blüte nur alle 80 bis 130 Jahre.

Bambus kann man auch trinken: in Form von Bambustee oder in der alkoholischen Variante als Bambusbier oder Bambusschnaps. Prost!

Erde

Das natürliche Verbreitungsgebiet von Bambus erstreckt sich auf einen breiten Streifen rund um den Äquator, von ca. 50° nördlicher bis 50° südlicher Breite. Bambus ist somit auf allen Kontinenten – außer Europa und der Antarktis – heimisch.

Den größten Bambuswald Europas findet man in Frankreich, im Süden der Cevennen. Der Bambusgarten Bambouseraie Prafrance wurde bereits 1856 angelegt und eröffnet seinen Besuchern auf einer Fläche von 15 Hektar die Welt des Bambus.

Anders als Bäume, die Jahresringe bilden, verändert Bambus beim Wachstum seinen Umfang nur minimal. Ein Bambushalm kommt aus dem Boden und schiebt sich teleskopartig auseinander. Die Abstände zwischen den Knoten sind bereits im Boden angelegt.

Bambus ist stärker als Stahl: die Zugfestigkeit von Bambus ist tatsächlich höher als jene von Stahl.

Bambus bevorzugt hohe Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung, diese Bedingungen findet er in den Tropen und Subtropen vor.

Auch Charlie Chaplins berühmter Spazierstock war aus Bambus. Zusammen mit dem Hut – der legendären Melone – wurde er 2012 für 62.500 Dollar versteigert.

Thomas Edison verwendete 1880 für seine Glühlampe einen Glühfaden aus Bambus und erreichte damit eine Brenndauer von 1.200 Stunden.

Bambus enthält einen natürlichen Stoff, der die Pflanze vor Krankheiten, Bakterien und Pilzbefall schützt: das sogenannte Bambus Kun. Produkte aus Bambus, wie Schneidebretter oder Bekleidung haben daher eine antibakterielle und keimreduzierende Wirkung.

Der Name Bambus stammt vom indischen Wort „Mambu“ oder „Bambu“.  Möglicherweise ist der Name eine lautmalerische Nachahmung explodierender Bambushalme. Legt man ein Bambusrohr ins Feuer dehnt sich die Luft in den Hohlräumen aus und es platzt mit einem lautem Knall.

Aus Bambus wird eine Vielzahl von Produkten hergestellt: Von den bekannten Haushaltsartikeln, wie Schneidebrettern oder Küchenhelfern über Zahnbürsten, Socken und T-Shirts bis hin zu Fahrrädern.

Die Mehrzahl von Bambus lautet Bambusse. Und davon gibt es jede Menge verschiedene Arten. Die angegebenen Zahlen variieren von 1000 bis über 2000 – so ganz genau weiß es wohl niemand. 

Quellenangabe: Den Großteil dieser Fakten und noch mehr Wissenswertes zum Nachlesen findet man im Buch Green Steel Bambus – nachhaltig, leicht, stabil von Fabian Schütz.

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Sei auch du wie der Bambus, flexibel und stark zugleich

Bambus

Sei wie der Bambus.
beuge und biege dich anmutig, so wie der Wind es will
und du wirst niemals brechen….

Japanisches Sprichwort

Der Bambus als Symbol

Der Bambus genießt in der asiatischen Kultur eine besondere Bedeutung und hohes Ansehen. In China steht Bambus für ein langes Leben, Beständigkeit und Bescheidenheit. Er spielt auch im Bereich des Feng-Shui eine wichtige Rolle, einerseits als Glücksbringer und andererseits als Zeichen für Reichtum. Für die Japaner symbolisiert der Bambus Klarheit, Reinheit und Glück. Und in Indien ist er ein Symbol für Freundschaft – „Der Bambus ist mein Bruder“, sagt man in Vietnam.

„Seine Geradheit (zheng) steht für Aufrichtigkeit. Die Regelmäßigkeit der Knoten (jie) ist ein Zeichen der Verlässlichkeit und Integrität. Die jadefarbene Reinheit bedeutet Lauterkeit. Dass er auch im Winter seine Blätter nicht verliert und immer grün bleibt, verheißt Widerstandsfähigkeit. Seine Langlebigkeit lässt sich direkt auf den menschlichen Wunsch nach Langlebigkeit übertragen. Die Tatsache, dass er innen hohl bzw. leer (kong) ist, ist buddhistisch als Verkörperung der „Lehre der Leere“ – oder daoistisch/konfuzianisch als Bescheidenheit – interpretierbar. Und seine Flexibilität ist Zeichen seiner Festigkeit und Unverwüstlichkeit – er lässt sich biegen, doch kaum brechen.“

Karl-Heinz Pohl, Universität Trier

Bambus-Mentalität

Der Begriff der  “Bambus-Mentalität” steht für die Fähigkeit, Kompromisse einzugehen, sich den Gegebenheiten anzupassen und doch aus Krisensituationen immer wieder ungebrochen hervorzugehen.

Aufgrund seiner positiven Eigenschaften – der Kombination aus Flexibilität und Stärke – verkörpert der Bambus auch den von Laotse verkündeten Daoismus. In dieser Lehre – Philosophie und Religion zugleich – sind Eigenschaften wie Demut, Gelassenheit und Bescheidenheit von zentraler Bedeutung. Gewinnsucht und Eitelkeiten werden abgelehnt. Das oberste Prinzip des Daoismus ist das Wu wei, was soviel bedeutet wie: „Nicht-Eingreifen“, „Nicht-Handeln“ oder „Nicht-Erzwingen“. Die Dinge und ihr Verlauf werden als sich selbst ordnend und sich selbst in ihrer Natur entfaltend angesehen. Die Menschen sollen sich am Dao orientieren, indem sie den Lauf der Welt beobachten ohne selbst einzugreifen. Dem Daoismus geht es nicht um eine zielstrebige Umgestaltung der Welt, sondern um das genaue Gegenteil: Es wird als klug angesehen, sich möglichst wenig in das Wirken des Dao einzumischen oder sich ihm gar entgegenzustemmen. Besser als durch große Kraftanstrengung werden Ziele erreicht, indem die natürlichen, durch das Dao bestimmen Vorgänge genutzt werden. 

Der Bambus als Vorbild für ein glückliches Leben

Auch in unserer westlichen Welt wurde der Bambus längst als Vorbild für eine optimistische, gelassene und krisenresistente Lebenseinstellung entdeckt:

durch Gelassenheit:

Manfred Mohr stellt in seinem Buch „Der Bambus Effekt“ ein 7-Schritte-Programm für ein ganzheitliches Gefühls-Coaching vor. Er hat für dieses Buch viel aus der Weisheiten des Laotse abgeleitet: „Der Bambus gibt im Sturm nach, während ein Baum bricht. Dieses uralte Prinzip des Daoismus ist der Grundpfeiler eines glücklichen Lebens.“ Das Buch soll helfen „ähnlich gelassen wie ein Bambus mit unseren Herausforderungen des Lebens umgehen zu lernen.“ Mohr geht es darum „innerlich so gefestigt zu werden, in seinem Zentrum zu sein, dass einen die Winde und Stürme des Lebens nicht mehr aus dem Konzept bringen, sondern dass man ihnen gelassen begegnen und somit ein glückliches Leben führen kann“.

durch Widerstandsfähigkeit:

In diesem Zusammenhang ist Resilienz ein häufig gebrauchtes Schlagwort. Der Begriff Resilienz stammt ursprünglich aus der Physik und bezeichnet die Fähigkeit eines Werkstoffes, sich verformen zu lassen und dennoch in die ursprüngliche Form zurückzufinden. In der Psychologie wurde der Begriff der Resilienz übernommen und wird hier für die psychische Widerstandsfähigkeit, Stressresistenz und Krisenkompetenz verwendet. Resilienz steht also für die Fähigkeit des Menschen, sich trotz Krisen und Niederlagen immer wieder aufzurichten. Das Stehaufmännchen ist das klassische Bild. Das ResilienzForum in Berlin hat den Bambus als natürliche Metapher ausgewählt und ein Resilienz-Zirkel-Training nach dem Bambus-Prinzip® entwickelt.

Dieses Prinzip betont die Wichtigkeit – dem Bambus gleich – seinen eigenen Standpunkt zu kennen und gleichzeitig flexibel und beweglich zu sein. So wie die einzelnen Bambushalme, durch ihre Wurzeln, das Rhizom, miteinander verbunden und fest im Boden verwurzelt sind, sollte der Mensch in Kontakt mit seinem Umfeld sein und durch ein stützendes Netzwerk guten Halt haben. Getreu dem Motto „Gehe mit dem Wind – nicht gegen ihn“ sollte man in Krisensituationen nicht starr gegen Probleme ankämpfen, sondern flexibel und elastisch bleiben, um sich selbst wieder aufzurichten, wenn der Sturm sich gelegt hat. „Der Bambus zeigt Beweglichkeit und Flexibilität, ist zugleich tief verwurzelt, stabil und standhaft. Mit dem Bambus-Prinzip® beschreiben wir daher zentrale Eigenschaften, die auch dem Menschen im Umgang mit Krisen, Problemen und Belastungen helfen können: Ist der Mensch flexibel und anpassungsfähig, kann er im Umgang mit Stress und Belastungen auf eine Vielzahl von Reaktionsweisen zurückgreifen und mit einer Krise selbstwirksamer umgehen.“